Filaria/Herzwurm


Bisher sind 5 verschiedene Filarienarten in Europa bekannt. Je nach Art parasitieren die Filarien in verschiedenen Körperteilen des Hundes. Der Herzwurm (Dirofilaria immitis) befällt Herz und Lungengefäße.

Überträger sind verschiedene Stechmückenarten, Ansteckung ist auch über die Plazenta im Mutterleib möglich. Adulte Herzwürmer entwickeln sich innerhalb von 6 Monaten nach infektiösem Mückenstich. Die Würmer können bis zu 30 cm lang werden. Sie siedeln sich vorrangig in der Lungenschlagader an, können aber bei starkem Befall bis in das Herz vordringen. Die Lebensspanne der Würmer beträgt bis zu sieben Jahren.

Nach frühestens 6 Monaten produzieren die adulten Herzwurmweibchen reife Mikrofilarien, die in den Blutstrom abgesetzt werden. Die Inkubationszeit dauert mindestens 5-6 Monate, oft aber länger.

Folgende Symptome können auftreten
Durch Ansiedelung der Würmer in der Lungenschlagader kann es zu erschwertem Fließen des Blutes sowie zu Entzündungen und Schwellungen der Lungegefäße kommen. Das Herz muss verstärkt pumpen um die Lunge mit Blut zu versorgen, was nach längerer Zeit zu Herzversagen führen kann.

Die Symptome sind die gleichen wie bei Lungen- und Herzkrankheiten: Atemnot, Husten, Lungenentzündung, Leistungsschwäche, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust und auch Bauchwassersucht. Durch die Herzinsuffizienz kann es zu Leber-und Nierenversagen kommen.

Diagnosemöglichkeiten
Nachweis der Mikrofilarien indirekt im Blutausstrich (Blutentnahme zwischen 18:00 und 19:00 Uhr), an Nativblutausstrichen kann man durch anwenden einer speziellen Färbung D. immtis von nicht pathogenen Dirofilarien unterscheiden.
Knott-Test (Anreicherung der Mikrofilarien)
Serologische Untersuchung auf Makrofilarien mittels Elisa.
Direkter Nachweis der Makrofilarien mittels Ultraschall in der Arteria pulmonalis oder Herz (nur bei stärkerem Befall möglich).

Behandlung
Mikrofilarien: Spot On Präparate wie Stronghold® oder Advocate® über mehrere Monate, bzw. Jahre.

Makrofilarien: Immiticide, evtl. chirurgische Entfernung.

Prognose
Die Immiticide Behandlung ist sehr risikoreich und schmerzhaft für den Hund, es besteht große Emboliegefahr.

Anmerkung von unserer Tierhilfe: Wir haben in den letzten Jahren in Zusammenarbeit mit Tierärzten sehr gute Erfolge erzielt mit einer schonenden Behandlung. Wir geben gerne Auskünfte darüber. 

Prophylaxe
Spot on Präparate wie Stronghold® oder Advocate®

Ansteckung für den Menschen
Der Mensch ist ein Fehlwirt, in dem die Entwicklung noch vor Erreichen des Reproduktionsalters stoppt. Eine Infektion des Menschen verläuft häufig symptomlos, kann aber zur Bildung von Knötchen in der Lunge und der Augenbindehaut führen, in denen die Parasiten vom Immunsystem eingekapselt werden. Selten treten bei Dirofilaria-Infektionen Hirnhautentzündungen auf.